Zusammenhang von Stress und Resilienz
Im Betrieblichen Gesundheitsmanagement sind alle Maßnahmen und strukturellen Veränderungen zusammengefasst, die der Gesundheitsförderung der Belegschaft dienen. Zudem gehört der Arbeitsschutz dazu sowie die gesetzlich vorgeschriebene Wiedereingliederung von Mitarbeitern, die aufgrund von Krankheit länger ausgefallen sind.
Die Effekte eines zielgerichteten BGM gehen über die Prävention von Krankheit hinaus und fokussieren dabei auch psychische Belastungen: Privater als auch beruflicher Druck und Stress vermindern nicht nur das Wohlbefinden, sondern können sich auch negativ auf Leistung, Gesundheit und Anwesenheitszeit auswirken. Darunter kann auch die praxisinterne Kommunikation sowie das gesamte Arbeitsklima leiden.
Ein gutes Stressmanagement ist eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von Resilienz.
Was ist Resilienz?
Der Begriff Resilienz beschreibt die psychische Widerstandskraft und Fähigkeit schwierige Lebenssituationen ohne Beeinträchtigung zu überstehen. Resiliente Menschen schaffen es negative Gefühle zuzulassen und nutzen diese gezielt, um mit schwierige und belastenden Situationen konstruktiv umzugehen.
Resilienz ist nicht vorrangig genetisch bedingt, sondern kann erlernt werden. Persönliche und soziale Ressourcen bestimmen die Ausprägung der Resilienz und werden als Resilienzfaktoren bezeichnet.
Welche Resilienzfaktoren gibt es?
Es gibt resilienzsteigernde Faktoren (Schutzfaktoren) und resilienzmindernde Faktoren (Risikofaktoren). Je mehr Schutzfaktoren vorliegen und je ausgeprägter diese sind, desto höher ist die Resilienz und umgekehrt.
Beispiele für Schutzfaktoren:
- Individuelle Faktoren: z.B. Intelligenz, Kontaktfreudigkeit
- Soziale Faktoren: z.B. Unterstützung durch Freunde und Familie, Rückhalt durch Kollegen
- Positive Erfahrungen: z.B. Problembewältigung mit erfolgreichem Ausgang
Beispiele für Risikofaktoren:
- Genetische Faktoren
- Traumatische Erfahrungen ohne adäquate Verarbeitung: z.B. Gewalt, Misshandlung, Konflikte
- Individuelle Faktoren: z.B. emotionale Instabilität, Problemfokussierung
- Soziale Faktoren: z.B. Diskriminierung, mangelnde soziale Unterstützung
Unterscheidung in persönlicher und organisationaler Resilienz
Die Arbeitswelt hat sich spürbar gewandelt. Informationsflut, steigende Komplexität, häufige Veränderungen der Organisationsstrukturen sowie andere Umbrüche fordern eine hohe Widerstandsfähigkeit und Flexibilität von jeden einzelnen von uns (persönliche Resilienz) und von Unternehmen insgesamt (organisationale Resilienz).
Damit gewinnt Resilienz als Kernkompetenz und Erfolgsfaktor auch für Ihre Praxis an Bedeutung.
Organisationale Resilienz lässt sich erlernen und wird durch Instrumente wie Krisenmanagement, Risikomanagement und Betriebliches Gesundheitsmanagement gefestigt.
Autorin: Petra Stelzer